Also Leute, ich weiß ja nicht …. Wie kann es denn sein, dass man fast 13 Jahre hier wohnt und den Verkaufswagen der Metzgerei Schütz aus Bad Camberg nicht erlebt hat?
Vielleicht ist es das Geheimwissen derer, die schon immer dort einkaufen, oder gar eine Wurstverschwörung gegenüber Zugezogenen und Uneingeweihten?
Ok, vor Corona war ich tagsüber berufsbedingt meistens in Wiesbaden. Ich hörte vom Wagen – nicht nur, dass er kommt, sondern auch, dass die Ware gut ist. Einmal habe ich sogar ein Stückchen Fleischwurst bei meiner Freundin versuchen dürfen. Lecker! Wie früher bei Oma dachte ich.
Das war bis vor drei Wochen all´ mein Wissen, meine spärlichen Erfahrungen mit dem wunderbaren Metzgermobil oder noch besser, dem Worschtexpress. Nun sind wir schon fast ein Jahr im Corona-Ausnahmezustand. Aber dieses Jahr und ein zauberhafter Zufall waren nötig, dass ich vor zwei Wochen erstmalig, am Wagen stand, einkaufte und genoss. (Danke für den Tipp liebe M…).
Eigentlich ist Fleisch fast ein auslaufendes Modell, zumindest, wenn ich mit meinen vegan-vegetarischen Kindern spreche. Ihr wisst schon, wegen Haltung, Co2, Gesundheit usw. Und ja, wir haben den Konsum reduziert in den vergangenen Jahren. In meiner Kindheit in den 70ern gab es fast jeden Tag Fleisch. Das war wohl ein Zeichen von Wohlstand, aber darüber habe ich mir als Kind keine Gedanken gemacht. Wesentlicher war das gemeinsame Mittagessen, täglich nach der Schule um 13:15 Uhr. Als 67er Jahrgang bin ich demnach irgendwie „eingefleischt sozialisiert“!
Nach drei sehr guten Einkaufserlebnissen am Worschtexpress (von Bratwurst, über Gulasch, Lendchen, Hackfleisch und diverser Wurst sowie Schinken) haben wir für uns nun eine zukunftsträchtige Entscheidung getroffen. Wenn Fleisch, dann vom Wagen!
Und das Tollste ist, man trifft Menschen, die man ein Jahr nicht mehr gesehen hat, kann ein corona-konformes Schwätzchen halten und merkt einmal mehr, wie schön es ist genau hier zu leben – ob mit oder ohne Wurst, ob mit oder ohne Corona.
Mal sehen, was unsere Kinder, als „eingefleischte Vegetarier“ 😉, dazu sagen …
Und das Metzgermobil inspiriert mich: Wie wäre es wohl, wenn ein Tante-Emma-Mobil dazu käme. Dann könnte ich hier noch entspannter und unabhängig von Lieferdiensten älter werden.
Pssst – Lust bekommen??? Für die, die bis eben auch nichts wussten:
Jeden Donnerstag von 10:10 – 10:40 Uhr könnt Ihr dabei sein, bei fleischlichen Genüssen der Metzgerei Schütz in Eschenhahn auf dem Dorfgemeinschaftsplatz! Aber es bleibt nun auch unser Geheimnis, versprochen???
Hallo,
Ich muss jetzt auch mal Ihnen grad antworten.
Ich bin auch 60er Jahrgang, aber Fleisch gab es damals nicht jeden Tag. Ich würde eher sagen, vielleicht 2 mal die Woche.
Es gab, Eiergerichte, Eintöpfe, Fisch, Fleisch Sonntag und die Reste Montag.
Meine Eltern haben, so wie viele andere auch, ein Haus gebaut und da wurde schon ziemlich gespart.