Sehr geehrter Herr Lehnhausen,
sehr geehrter Herr Weis,

Eschenhahn ist ein dynamisch wachsender Ortsteil Idsteins, der besonders durch seine hier angesiedelte Kita mit angeschlossener Kinderkrippe beständig junge Familien anzieht. Die Konzeption zweier Neubaugebiete deutet ebenfalls auf ein weiter geplantes Bevölkerungswachstum hin. Eine barrierefreie Nutzung des ÖPNV ist somit besonders für die beiden am stärksten wachsenden Bevölkerungsschichten – Kinder und Senioren – eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am kulturellen und wirtschaftlichen Angebot dieser Region. Eine qualitative und quantitative Verbesserung des ÖPNV-Angebotes ist daher auch eine wesentliche Voraussetzung für die Sicherung der Lebensqualität Eschenhahns.

Unter diesem Aspekt befürwortet der Ortsbeirat Eschenhahn ausdrücklich die im Planungskonzept enthaltenen Punkte der Erhöhung der Bahntaktfrequenz Idstein-Limburg, die Reaktivierung der Citybahn und die Verlängerung der S2 von Niedernhausen nach Idstein.

Die Definition der Nutzungsspitzen im Busverkehr ist sinnvoll. Bereits jetzt ist festzustellen, dass vor allem die Spitze um 07:00 Uhr morgens Richtung Idstein in Schulzeiten Kapazitätsgrenzen aufzeigt. Da der Taubenberg seit diesem Schuljahr erstmals auch von Eschenhahner Erstklässlern frequentiert wird und sich die dortige Limesschule einer offenbar großen Nachfrage unter Taunussteiner Schülern erfreut, ist der Bus dorthin bereits überfüllt, wenn er in Eschenhahn zur Weiterfahrt nach Idstein eintrifft. Nach hinten wäre es zudem sinnvoll, über das definierte Ende der Spitzenzeit hinaus (17:30), die dichte Taktfrequenz mindestens noch bis 18:30 aufrechtzuerhalten, um die berufliche Mobilität bis nach Frankfurt zu ermöglichen. Die geteilte Linienführung der 269 nach Busbahnhof über Taubenberg einerseits und nach Esch über Bahnhof andererseits ist sinnvoll, allerdings sollte sich über eine andersartige Bezeichnung der Busnummer dieser beiden Teillinien Gedanken gemacht werden (z.B. 269a und 269b), da sonst Verwirrungen vorprogrammiert sind. Dass hingegen eine mögliche Anbindung des Tournesol nicht Bestandteil des Nahverkehrsplans ist, verwundert und stellt auch hier nach wie vor eine Nutzungshürde der Eschenhahner Kinder dar – besonders während der Schulferien.

Die beschriebenen Reduktionsszenarien des Nahverkehrs bis 2030 „vor dem Hintergrund begrenzter Finanzierungsoptionen“ stehen in krassem Gegensatz zu dem Anspruch des Rheingau-Taunus-Kreises, ein ökologisch nachhaltiges Verkehrskonzept zu vorzuhalten, das die Attraktivität der Region für Einwohner und Besucher fördern soll. Warum gleichzeitig externe Geldquellen ausgeschlossen werden (etwa das Sponsoring der Benennung von Haltestellen durch Firmen), vermag deshalb umso weniger einzuleuchten, da einer einseitigen Fixierung auf eine Reduktion offenbar durchaus Alternativen gegenüberzustehen scheinen.

Der Ortsbeirat Eschenhahn setzt sich für einen konsequenten Ausbau des ÖPNV ein und befürwortet eine angemessene Berücksichtigung dieses Postens in den künftigen Haushaltsplänen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Matthias Wühle
Mitglied des Ortsbeirats Eschenhahn